Ich möchte
an dieser Stelle auf ein Buch von Constanze Zaeyens hinweisen,
das eine wunderbare Ergänzung zu meinem Buch "Aufbruch in
die Spiegelwelt" darstellt, indem es ergänzend und weiterführend
sich ebenfalls einer praktischen Aneignung durch methodische Arbeit
anschließt.
[Constanze Zaeyen arbeitet als Biographieberaterin
in Brasilien]
Walter Seyffer
Spieglein, Spieglein ...
Ein Blick auf Spiegelungen in der menschlichen Biographie
Von Constanze Zaeyen
Der Satz, der diesem Buch den Titel
gibt, ist eine Metapher, die die Autorin zur Charakterisierung ihrer
Methodik verwendet. Sie erinnert uns einerseits an ein altes Märchen
und enthält gleichzeitig einen ungewöhnlichen Vorschlag: das
Bewusstsein über unsere wahre Identität zu erlangen, die oft
unter trügerischem Anschein verborgen liegt.
Das Buch präsentiert einen methodischen Ablaufplan als Unterstützung,
um faszinierende Entdeckungen in eigener Biografie zu machen –
nicht nur für Fachleute in diesem Bereich, sondern auch für
Laien. Die Spiegelung von Fakten und Emotionen einer bestimmten Lebensphase
oder eines spezifischen Alters in unterschiedlichen Wendepunkten ist
das Hauptthema dieses Buches.
Ausserdem werden einige bedeutsame Punkte analysiert – seien es
die Jahrsiebte, die "Mondknoten", die sogenannten "karmischen
Rhythmen", die biografischen Rhythmen selbst - oder entscheidende
Momente im Leben des Einzelnen.
Dazu werden praktische Elemente für
entsprechende Anwendungen angeboten, wie Diagramme und Graphiken, die
vom Leser reproduziert werden können. Das Eindringen in dieses
Gebiet der individuellen Biographie führt zu Überraschungen
und Entdeckungen der Selbsterkenntnis.
Die weltweite Biographie-Konferenz 2022
fand vom 29. Juni bis 3. Juli in Helsinki statt.
Anwesent waren über 100 Biographie-BeraterInnen
aus aller Welt.

"Aufbruch in die Spiegelwelt"
wurde am 22. März 2019 auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt.
Interviewpartner von mir war Dr. Jens Heisterkamp vom Info3 Verlag


2015 fanden an der Universität von Kostroma in Russland
die ersten beiden Grundlagenseminare in Biographie-Arbeit statt.
Es war für mich eine große Freude zur siebten Kurswoche
vom
4. bis 8. März 2019 in Kostroma mit den TeilnehmerInnen des vorangegangenen
Kurses erneut zusammenzutreffen.


Die Wolga bei Kostroma ist im März noch zugefroren




Gewidmet unserer Köchin
Ein Hauptanliegen der Ärzte hier, ist, dass sie die Gesetzmäßigkeiten
der Biographiearbeit möglichst unmittelbar in ihre tägliche
Arbeit einfließen lassen können.
Hier in Russland, unter den gegebenen, doch recht unterschiedlichen
kulturellen und auch finanziellen Gegebenheiten, eine stetige Herauforderung.
Unter den gegebenen Umständen: Pandemie und dem Krieg in der
Ukraine ist es leider nicht absehbar, wann es wieder zu einer persönlichen
Begegnung kommen kann. Dies bedauere ich zu tiefst. Wir sind weiterhin
per ZOOM in Kontakt.
Denn hier lernte Menschen kennen, deren Herzlichkeit, Gastfreundschaft
und Interesse an geisteswissenschaftlichen Inhalten kaum zu überbieten
ist.
Biographie-Arbeit in Russland 2013

In der Ortschaft Verkh-Neyvinskiy ca. 70 km
von Ekaterinburg im südlichen Uralgebiet von Russland finden in der
Einrichtung BLAGOJE DELO (Gesegnetes Tun) für mehrfach behinderte Menschen, mehrmals im Jahr
Fortbildungen im Bereich Sozial-Pädagogik und Kunsttherapie statt.
Zu diesen Seminaren reisen Menschen aus den entlegensten Gebieten Russlands
an. Manche nehmen dafür bis zu 3000km Anfahrtsweg in Kauf.
Vom 25. bis 31. März 2013 fand diese
Ausbildungswoche vor allen Dingen unter den Themen Biographiearbeit und "Die ersten Jahres des Kindes unter
den Gesichtspunkten der der Waldorfpädagogik" statt.
Es war mir eine große Freude, in diesem Jahr
den Bereich Biographiearbeit darstellen zu dürfen. Mit ca. 40 TeilnehmerInnen
arbeiteten wir uns in fünf Vormittagen gemeinsam durch die Grundlagen
der Biographiearbeit.
Über die sich immer mehr durch die Zeitenläufe entwickelnde Individualitäts-Entwicklung
aus der Vergangenheit des Menschen, hin bis zur Sehnsucht des modernen
Menschen selbstbestimmt sein Leben zu gestalten.
Grundlage waren dann die Gesetzmäßigkeiten des Lebenslaufes, die Unterschiede
einer weiblichen - im Verhältnis zu einer männlichen Biographie und
die Praxisarbeit mit dem Klienten.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals allen
Beteiligten für den freundlichen Empfang und die große Aufmerksamkeit
danken, mit der sie mich und dieses Seminar aufgenommen haben. Vor allen
Dingen gilt meine besonderer Dank meinen beiden beiden Dolmetscherinnen Julia und Swetlana.
Weitere Eindrücke im ausführlichen Reisebericht (PDF-Download) und in ausgewählten Bildern meiner Reise siehe: Fototour
Talkrunde: Generationswechsel gestalten
mit
Walter Seyffer / Thomas Schmid / Hilde Fauland-Weckmann / Pascal Stolecki
/ Florian Junge
am 24.10.2012 /19.45 -22.00 Uhr
bei der
Demeter Marketingtagung in Darmstadt
unter
dem Thema:
Was bringt Demeter in die Zukunft?

Vor der Gesprächsrunde:
v.l.n.r. Jens Heisterkamp / Walter Seyffer / Ruth Ostric (Foto: Sebastian
Gronbach)

Die Gesprächsrunde
(Foto: Ruth Ostric)
Leipzig Buchmesse 2012
Sachbuchforum Halle 3 - Stand E207
17. März 2012 16 Uhr
Helden für ein Leben
Jens Heisterkamp [Chefredakteur Info 3] spricht mit
dem Autor Walter Seyffer über sein Buch "Helden
für ein Leben"



24.-25. Feb. 2011 in Berlin
Referent beim:
Heldenprinzip 2011 Innovationsstrategien
für Gegenwart und Zukunft
Interdisziplinäres Symposium in drei Akten.
Berlin
heldenprinzip-web
Rückschau
So war ich mehr als verwundert, als ich Anfang
des Jahres urplötzlich zu dem Symposion "Heldenprinzip 2011" in Berlin
eingeladen wurde. Stillschweigend hatte ich angenommen, dass ich, neben
Manfred van Doorn, bislang der einzige europäische "Anwender" von Joseph
Campbells Prinzip der Heldenreise bin.
Die Einladung erfolgte durch das Team des Forschungs- und Entwicklungsprojekts
"Innovationsdramaturgie nach dem Heldenprinzip" u.a. gefördert vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds. Hintergrund
der Veranstaltung war der Versuch ursächlich auszuloten, in wie weit
das Prinzip der Heldenreise tauglich für die Persönlichkeitsentwicklungen
in Organisationen ist.
So fragte ich mich: "Geht das? - Kann das gut gehen? - eine von einem
Ministerium staatlich unterstützte Heldenreise?"
Nicht nur, dass es seltsam anmutet, dass sich Beamtentum mit derart
Exotischem anfreundet, nein - auch die Programmpunkte: u.a. "Wirksamkeit
der Heldenreise in TV, Werbung und Print", oder "Was braucht ein Innovationsmanager?"
des weiteren: "Heldenreise trifft Computerspiel", waren - zumindest
für mich - dubiose Angebote. Da leben Vorurteile auf, gegen die es sich
zu stemmen gilt. Aber der Reiz des Unbekannten, war schon immer ein
guter Grund dem "Ruf an den Helden" zu folgen und somit auch die Beschwernisse
einer Reise nach Berlin auf sich zu nehmen.
So kam ich…, sah… und war bass erstaunt.
Über siebzig TeilnehmerInnen waren gekommen, davon fast die Hälfte Menschen,
die einen täglichen Umgang mit der Heldenreise pflegen. Das Team des
Forschungs- und Entwicklungsprojekts machte seinen Gäste mit dem Berliner
Projekt bekannt, bei dem Teilnehmer aus meist neu gegründeten Firmen,
sich auf eine Auseinandersetzung mit den Gesetzmäßigkeiten der Heldenreise
einließen. Die zum Teil anwesenden Teilnehmer stellten uns, in einem
eigens für diese Veranstaltung professionell produzierten Film, ihre
persönlichen, wie auch gemeinsamen Erfahrungen aus den jeweiligen Workshops
vor.

Ich selbst war als Biographieberater zur Gesprächsrunde
zusammen mit den jenen Experten eingeladen, die den Heldenmythos in
den verschiedensten Anwendungsfeldern nutzen. Eine Talk-Runde von Praktikern,
die die Heldenreise nicht für die betriebliche Entwicklung, sondern
überwiegend im Bereich individueller Persönlichkeitsentwicklung einsetzen.
Ein Kessel Buntes - an diversen Methoden und Ansichten, die alle Gehör
und Aufmerksamkeit fanden. So entstand nicht nur ein fruchtbarer Austausch
innerhalb dieser Talk-Runde, sondern es war auch für die Zuhörerschaft
ein mehr als informatives Erlebnis. Zu hören war u.a., über das Biographische
Schreiben, von einem "heldenhaften Coaching" für Angestellte der Stadtwerke,
vom heldenhaften Alltag eines Psychoanalytiker und von einer Sozial-
und Erziehungswissenschaftlerin der Universität Vechta, bis hin zu heldenhafte
Wüstenreisen, und von noch einigem mehr.
So sprach Jürgen Kugele - Organisationsberater und Wüstenreisender davon,
dass die Wüste für deren Einwohner, den Beduinen, ein Ort des Todes
sei. Für den westlichen Menschen jedoch ein Ort der Rückbesinnung auf
eine Kraft, die es ihm ermöglicht in der "Wüste der Arbeitswelt" zu
überleben. Was für den einen Tod - bedeutet für den Anderen Leben. Eine
Reise, die den westlichen Abenteurer zu einem Herrn zweier Welten macht
- dem Ziel jeder Heldenreise.
Diese Veranstaltung selbst gliederte sich ebenfalls im Sinne des Heldenepos
in Aufbruch - Ruf - Überwindung der Schwelle - Land der Abenteuer -
Überwindung der zweiten Schwelle - Elixier - Rückkehr - Meister zweier
Welten. Diesem oben genannten Ablauf liegt die Heldenreise nach dem
US-Amerikaner Rebellion zu Grunde, der Campbells Heldenmythos für seine
Workshops und dem darin verwendeten dramaturgischen System modifizierte.
Die Anthroposophie wurde von Marlies Rainer vom Weiterbildungszentrum
Alanus Werkhaus vertreten, die in ihrem Vortrag den Gedanken verfolgte,
wie die Kunst impulsierend in die Arbeitswelt einwirken kann. (Wir erinnern
uns der "Beuyssche Honigpumpe am Arbeitsplatz") Desweiteren von Manfred
van Doorn, dessen Auftritt fulminant war. Es gelang ihm den Teilnehmern
das Thema: "Macht und den vernunftgemäßen, moralischen Umgang mit ihr"
- unterstützt von zwei Videobeispielen auf Großbildleinwand - auf unterhaltsame,
humorvolle Weise nahe zu bringen.

Ich sah u.a. meine Aufgabe darin, in meinem
Beitrag deutlich zu machen, wie notwendig eine Entwicklung des Einzelnen
- im Sinne einer individuellen Bewusstseinsbildung - ist, damit die
oft mühsam errungene Transformation des "einsamen" Helden für eine Gemeinschaft
überhaupt fruchtbar werden kann.
Zwei Tage, die mir einen Ausflug in eine Welt gestatteten, mit der ich
ansonsten nur peripher zu tun habe. Eine eigene Heldenreise zu unbekannten
Ufern und Menschen, von denen sich viele ebenfalls bislang fremd waren.
Dies geschah in einer offenen Atmosphäre, die hilfreich, überbrückend
all diese Menschen in gegenseitigem Interesse zusammenbrachte.
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